Ich bin…
Logopädin
Aline Noack arbeitet als Logopädin im Sonnenberg, dem Kompetenzzentrum für Sehen,
Verhalten und Sprechen, in Baar. In ihrer Funktion unterstützt sie Kinder und Jugendliche bei unterschiedlichen sprachlichen und kommunikativen Herausforderungen.
Aline Noack, was beinhaltet Ihre Arbeit als Logopädin?
Aline Noack: Im Sonnenberg unterstütze und therapiere ich Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene mit Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen. Meine Auf gaben reichen von der Diagnostik und individuellen Therapiegestaltung bis hin zur Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften. Ich arbeite eng mit den Kindern an der Verbesserung ihrer Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten und setze dabei verschiedene Methoden ein, um auf ihre spezifischen Bedürfnisse einzugehen. Manche Kinder benötigen Unterstützung in der verbalen Kommunikation und nutzen die Unterstützte Kommunikation mit Symbolen, Gebärden oder technischen Hilfsmitteln. Andere arbeiten mit mir an ihrem Wortschatz, der Satzbildung oder an ihrer Aussprache. Zudem berate ich Eltern und Lehrpersonen, damit diese die Fortschritte der Kinder auch in ihrem Alltag bestmöglich unterstützen können.
Wie kann man sich eine Logopädiestunde konkret vorstellen?
Ich gestalte jede Therapiestunde individuell und orientiere mich an den Bedürfnissen des Kindes. In der Regel beginnen wir mit einer kleinen Erzählrunde, um das Gespräch anzuregen und die sprachlichen Kompetenzen im Alltag zu stärken. Anschliessend arbeiten wir spielerisch an den
individuellen Schwerpunkten des Kindes. Zum Abschluss biete ich meist eine spielerische Sequenz an, sei es ein Gesellschaftsspiel oder eine kreative Aktivität in unserer Playmobil-Ecke. Ich integriere auch gerne kleine Projekte wie das Pflanzen von Gemüse, einfache Experimente oder gemeinsames Kochen und Backen, um die Sprachförderung in alltagsnahe Kontexte einzubetten.
Kommen die Kinder gerne in die Logopädie?
Die meisten Kinder kommen sehr gerne. Mir ist es wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen aufzubauen. Ein besonderes Highlight ist oft meine Hündin Malou, die mich in den Therapiestunden begleitet und für eine entspannte und motivierende Atmosphäre sorgt.
Interviewstafette – so funktionierts:
Kinder mit Behinderung treffen auf so manche Fachkräfte, die sie beraten und fördern. In dieser Rubrik stellen wir diese Held:innen und ihre Berufe vor. Wer interviewt wird, wählt auch gleich die nächste Person und stellt eine Frage.
Unsere letzte Interviewpartnerin, Janine Plüss, wollte von Ihnen Folgendes wissen: Inwiefern hilft Ihnen die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Therapien (wie Ergo- oder Physiotherapie), und wie kommt dies dem Kind zugute?
Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist für meine Arbeit essenziell, da sie mir ermöglicht, das Kind ganzheitlich zu unterstützen. Sprache, Motorik und Wahrnehmung sind eng miteinander verknüpft,
weshalb es wichtig ist, Therapieansätze aufeinander abzustimmen, um das bestmögliche Ergebnis für das Kind zu erzielen.
Und welchen Herausforderungen begegnen Sie im Beruf?
Eine der grössten Herausforderungen in meinem Beruf ist es, jedem Kind gerecht zu werden. Jedes Kind bringt eine eigene Geschichte, unter schiedliche Fähigkeiten und manchmal auch komplexe Mehrfachbeeinträchtigungen mit. Es erfordert viel Geduld und Einfühlungsvermögen, um den richtigen Zugang zu finden und langfristige Fortschritte zu erzielen. Zudem ist die enge Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrpersonen entscheidend, was manchmal eine Herausforderung darstellen kann, insbesondere wenn unterschiedliche Erwartungen oder Ansichten aufeinandertreffen.
Interview: Regula Burkhardt
Foto: zvg
Ihre Frage an…
Debora Denzler
Im nächsten Interview befragen wir Debora Denzler, Hippotherapeutin an der Heilpädagogischen Tagesschule visoparents. Aline Noacks Frage an sie: «Wie sieht ein typischer Ablauf einer Hippotherapie-Einheit aus und was passiert da auf körperlicher und emotionaler Ebene?»

Aline Noack
Sonnenberg Kompetenzzentrum
Aline Noack ist Logopädin im Sonnenberg, Kompetenzzentrum Sehen, Verhalten und Sprechen in Baar.